2 research outputs found

    The effects of first exposure to an unknown language at different ages

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    Wir konfrontierten 152 Schweizerdeutsch sprechende 10-90-Jährige mit einem 7-minütigen kontrollierten, aber natürlich gesprochenen Wetterbericht auf Mandarin-Chinesisch, um zu testen, ob sie phonotaktisches Wissen nach minimaler Exposition ableiten können. Mit einer lexikalischen Entscheidungsaufgabe wurde untersucht, ob die ProbandInnen Wörter von Nicht-Wörtern unterscheiden können und aus der Exposition abgeleitetes phonotaktisches Wissen auf neue Einheiten der Sprache anwenden können. ProbandInnen lehnten Konsonanten-Cluster leichter ab als unmögliche CVC-Silben. Dabei bemerkenswert ist, dass die CVC-Struktur sowohl in der Erstsprache der Teilnehmenden, als auch im Chinesischen möglich ist, und somit die Erkenntnis, dass die spezifischen Silben (CV_nasal/plosive) im Chinesischen nicht möglich sind, aus dem kurzen Fremdsprach-Input abgeleitet werden musste. Es gab keinen Alterseffekt für die korrekte Ablehnung der CVC-Silben, was darauf hinweist, dass sich die getestete Fähigkeit nicht mit dem Alter verändert. Diese Resultate bestätigen Ergebnisse aus der Forschung zur Lernbarkeit künstlicher Sprachen und belegen eine starke menschliche Fähigkeit zum Erwerb abstrakter Information nach minimalem Kontakt, nicht nur mit künstlicher, sondern auch mit natürlicher gesprochener Sprache. Ausserdem scheint diese Fähigkeit über die Lebensspanne konstant zu bleiben, was herkömmliche Annahmen bezüglich Alterseffekten im Zweitspracherwerb in Frage stellt
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